Gründung und Nachfolge

Was sind die 7 typischen Fehler bei einer Existenzgründung?

Welche Fehler sollte ich bei einer Existenzgründung vermeiden?

In letzter Zeit werde ich als Existenzgründungsberater immer häufiger gefragt, was zu beachten ist, wenn man sich selbstständig macht und wie die üblichen Fehler vermieden werden können. Viele machen die gleichen Fehler und zahlen dafür „erhebliches“ Lehrgeld. In diesem Artikel möchte ich einige „Risiken“ ansprechen und Lösungsvorschläge machen.

Sie sollten auf jeden Fall nur starten, wenn Sie auch ein Unternehmertyp sind. Dafür sollten Sie sich fragen, ob Sie belastbar sind (kann ich 10-14 Stunden arbeiten, sind Sie oft krank, können Sie mit Einkommensschwankungen leben, steht Ihre Familie hinter Ihnen, habe Sie große Angst zu versagen, glauben Sie an die Machbarkeit, habe Sie den inneren Schalter umgelegt?

„In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst“ sagte schon Augustus Aurelius (354-430)

Sie sollten auch niemals zu früh starten.

Aber, wann sollte ich starten?…“ich sollte erst dann starten, wenn ich mir in klaren bin, dass meine Planung abgeschlossen ist und ich die größten Fehler damit vermeiden kann.

Welche typischen Fehler sollte ich vermeiden?

 

1) Fehlerhafte Planung (Rosa Brille aufhaben)

Der Gründer ist so von seiner Idee überzeugt, dass er die rosa Brille trägt und vieles zu optimistisch einschätzt. Eine zu optimistische Planung vor der Gründung wird dann plötzlich zum Stolperstein.

Zum Beispiel:

• Die Markt- und Konkurrenzsituation wurde unterschätzt

• Die Kundengewinnung ist schwieriger als erwartet

• Die erhofften Umsätze lassen sich nicht in der Höhe oder in der Schnelle erzielen und es laufen die Kosten weiter

• Der Standort erweist sich als ungünstig………………..etc.

 

Lösung: Konzept schriftlich ausarbeiten, das nennt man Businessplan. Bei der Erstellung wichtige Analyseelemente einfließen lassen z.B. 5 Forces Analyse

 

2) Zu wenig Eigenkapital

Fehlerhaftes bzw. zu optimistisches Einschätzen der Einnahmen und Ausgaben führt oft zu finanziellen Engpässen. Viele Gründer haben eine viel zu optimistische Auffassung, wann Sie den ersten Kunden gewinnen können bzw. wann die ersten Kunden auch bezahlen. Manche werden von der sinkenden Zahlungsmoral überrascht…

 

Lösung: (siehe 1, guten Businessplan erstellen, die Finanzplanung ist dabei aus meiner Sicht das wichtigste Element)

 

3) Fehlendes oder falsches Marketing „wer nicht wirbt der stirbt“

Manchmal entsteht der Eindruck, Existenzgründer machen sich selbstständig nach dem Motto „Ich mache mich selbstständig, aber hoffentlich merkt es keiner“. Dann sei an dieser Stelle gesagt, klappern gehört zum Handwerk. Gerade am Anfang kommt es auf die richtige Marketingstrategie an. So spielen in der heutigen Zeit Elemente wie social Media, psychologische Wirkung z.B. von Internetseiten eine immer größere Rolle

 

Lösung: Seminare besuchen, Internetrecherche, Expertenwissen

 

4) Fehlende Kenntnisse über Fördermittel

Es gibt sehr viele Förderprogramme die Zuschüsse oder günstige Darlehen beinhalten.

Einige davon sind sehr lukrativ.

 

Lösung: Seminare besuchen, Internetrecherche, Expertenwissen

 

5) Fehlendes Controlling

Viele sind der Meinung, Umsatz wäre gleich Gewinn und vernachlässigen das ständige Kontrollieren z.B. der Kosten oder offenen Posten. Richten Sie von Anfang ein Kontrollsystem ein.

 

6) Nach- und Vorauszahlungen

Viele vergessen, dass z.B. einige Steuern erst im nächsten Jahr bezahlt werden müssen. Wer da keine Rücklagen bildet, rast in die Steuerfalle. Daher diese Rücklagen schon zu Beginn einplanen.

 

7) Beratungsresistent sein - keine fremde Hilde annehmen

Selbst wenn Sie fachlich ein Experte in Ihrem Bereich sind und auch kaufmännische Kenntnisse haben, glauben Sie nicht, dass Sie auf alle Fragen der Existenzgründung alleine eine Antwort haben.

TIPP: Nutzen Sie das Wissen von Experten.

 

So wie Sie Experte in Ihrem Bereich sind, gibt es Experten, die Existenzgründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleiten. Hier erhalten Sie z.B. Hilfe bei der Anmeldung der Tätigkeit, Fragen zu Krankenkasse, Informationen zu steuerlichen und rechtlichen Pflichten und Marketingthemen.

 



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